Kurs und Höhe
Da nicht alle Menschen gleich sind, hat auch jeder Prüfer seine persönlichen Eigenschaften bzw. Prioritäten. Für den einen mag es die Ausnutzung der Trimmvorrichtung, für andere das Briefing sein. Ich persönlich lege meinen Schwerpunkt auf Kurs und Höhe. Das bedeutet nicht, dass andere Dinge im Prüfprotokoll unwichtig wären, aber wie gesagt es tut mir einfach "besonders weh", wenn diese Punkte im Gesamtbild nicht passen.
In diesem Zusammenhang ist mir besonders wichtig, dass der Heading Bug immer dort steht wo die Nase sein soll. Und das möglicht in jeder Situation: Vom Einrollen in die Piste (Pistenrichtung) bis zum Abrollen aus der Piste (letztes Vorhalteheading)
Prüfungsflug
Die erforderlichen Übungsabschnitte zum Prüfungsprogramm sind im Flight Examiner's Manual for Aeroplanes and Helicopters der Austro Control festgelegt. Dieses basiert auf der VO (EU) Nr. 1178/2011. Der Prüfungsflug muss mindestens eine Dauer von 60 Minuten (Airtime) aufweisen. Speziell bei IFR Profchecks mit mehrmotorigen Flugzeugen ist dieser Zeitrahmen realistischer Weise kaum einzuhalten.
Das wesentliche Ziel des Prüfungsfluges ist, dass der Kandidat unter Beweis stellt, dass er das Luftfahrzeug beherrscht und mit üblichen Situationen gut und mit Notsituationen entsprechend zurecht kommt. Im Detail werden neben den Standardphasen (Steigflug, vx u. Vy, Kurvenflug, Anflug Landung) auch Situationen wie Durchstarten, Startabbruch, Landung o. Klappen, Stall, Fehlanflugverfahren und Motorausfall geprüft.
Das genaue Protokoll ist hier abrufbar.
Durchstartmanöver
Beim Durchstarten ("go around") geht es darum einen Landeanflug abzubrechen um wieder eine sichere Höhe und Position einzunehmen aus der ein neuerlicher Anflug erfolgen kann.
Während beim Fehlanflug in IMC oder besser gesagt ohne hinreichenden Sichtkontakt zur Piste das nicht unterschreiten der Mindesthöhe im Vordergrund steht, muss im Sichtflug die Höhe nicht zwingend genau eingehalten werden. Das ist insbesondere dann von Bedeutung wenn ein Anflug in einem 2-motorigem Luftfahrzeug unterhalb der "blue line" (z.B. kurze Piste) durchgeführt wird. In diesem Fall empfiehlt es sich vor dem Steigflug die Geschwindigkeit für bestes Steigen mit einem Motor (auch unter Aufgabe von Höhe) einzunehmen.
Startabbruch
Ziel der Übung ist die richtige Reaktion im Falle eines erforderlichen Abbruches des Startlaufs. Dabei ist wichtig, dass nach der Reduktion der Leistung die Richtung gehalten wird und die Bremsen stark eingesetzt werden, wobei das Höhenruder nach Möglichkeit gezogen werden soll um das Bugrad entsprechend zu entlasten.
Diese Übung stellt üblicherweise keine besondere Schwierigkeit dar.